Das geheime Manuskript der Hermann Freytag - Henrik B. Nilsson

Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicher Weise über das Bloggerportal zu Verfügung gestellt wurde.

Das geheime Manuskript des Hermann Freytag ist ein Roman von Henrik B.Nilsson  ist am 11. Oktober 2016 beim btb Verlag erschienen.

Das Buch behandelt zwei Geschichten, welche abwechselnd erzählt werden. Die erste Geschichte spielt 1910 und handelt von Herrmann Freytag, einem frisch pensionierten Lektor. Diesem wird als letztes Werk ein Manuskript des Autor Barsch aufgezwungen, mit welchem er jahrelang erfolgreich Zusammengearbeitet hat. Da sich Freytag in einer Lebenskriese befindet, sucht er einen Esperanto-Kurs, auf in welchem er den wohlhabenden Signori kennen lernt. Ein Italiener der mit allen Mitteln versucht die Veröffentlichung des Manuskripts zu verhindern.
Die zweite Geschichte spielt in Episoden und nicht chronologisch. Sie dreht sich um die Wahl des Papstes 1903. Leo ist verstorben und nun wird versucht ein Nachfolger zu finden. Als Favorit gilt der Staatsekretär Rampolla, dieser soll jedoch mit Hilfe einer Intrige um seine Position gebracht werden. Intreganten sind hierbei der österreichische Kaiser, die Banco di Italia und der italienische Geheimdienst.

Freytag ist ein sehr angenehmer Protagonist, er ist alt und ein bisschen wirr. Will dies aber nicht einsehen, da er sich von Grund auf als einen sehr konservativen Charakter hält. Er verteufelt jegliches Modernes und denkt abwertend über seine neuen Kollegen. Freytag sieht sich selbst als ein Überbleibsel der alten und richtigen Schule. Aufgrund seiner Ängste, kommt er jedoch nie aus Wien heraus, was seine Frau zu Beginn der Geschichte dazu bringt ihn zu verlassen.
Freytag sieht sich Barsch gegenüber in vielen Positionen, als Freund, als Berater, als Stimme und als Vater. Barsch selbst ist in der Lage seine Gedanken niederzuschreiben, aber Freytag ordnet sie und verpasst ihnen den typischen Stil. Des Weiteren sieht Freytag Barsch als Naiv und Verloren, wodurch sich dieser dazu genötigt fühlt, jenen zu leiten.

Im Schreibstil ist die Geschichte wie oben bereits genannt zweigeteilt. Die Geschichte der Papstwahl 7 Jahre vorher führt zu der 'heutigen' Situation 1910, und erklärt warum Barsch und Signori gegeneinander zu arbeiten scheinen. Wir haben eine reihe von wechselnden Perspektiven auf das Geschehen. Aufgegriffen werden aktuelle Themen wie Homosexualität und die Trennung von Kirche und Staat.

Alles in allem ist dieses Buch zu Beginn sehr verwirrend. Es wird nicht gleich klar, warum die beiden Geschichten sich überlappen und welchen Bezug sie zueinander haben. Dieses löst sich erst auf den letzten Seiten auf. Ansonsten gibt es ein gute detailliertes Setting und eine konstante Spannung. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und macht Spaß.

Also:

4/5 

Englisch:

This is a review copy, which was kindly made available to me via the blogger portal.

The secret manuscript of Hermann Freytag is a novel by Henrik B.Nilsson, published on October 11th, 2016 by btb Verlag.

The book covers two stories, which are told in turn. The first story, played in 1910, is about Hermann Freytag, a newly retired editor. He  is compelled to review a manuscript for an author, with whom he has successfully worked together for many years. Since Freytag is in a life crises, he is looking for an Esperanto course, in which he meets the well-to-do Signori. An Italian who by all means tried to prevent the publication of the manuscript.
The second story plays in episodes and not chronologically. It is about the election of the Pope in 1903. Leo is dead and now they try to find a successor. The Secretary of State, Rampolla, is the favorite, but the latter is to be brought to his position with the help of an intrigue. The Austrian emperors, the Banco di Italia and the Italian secret service, are the most intimate.

Freytag is a very pleasant protagonist, he is old and a bit confused. But he does not want to see this, since he considers himself to be a very conservative character. He demonizes all modern things and thinks lowly of his new colleagues. Freytag sees himself as a remnant of the old and proper school. Because of his fears, however, he never comes out of Vienna, which makes his wife leave him at the beginning of the story.
Freytag sees Barsch in many positions, as a friend, as a consultant, as a voice and as a father. Barsch himself is able to write down his thoughts, but Freytag arranges them andpushes  them into the typical style. In addition, Freytag sees Barsch as naive and lost, which makes him feel compelled to lead him.

In the style of writing the story is as already mentioned above. The history of the papal election 7 years earlier leads to the 'present' situation in 1910, and explains why Barsch and Signori seem to work against each other. We have a series of changing perspectives on the happenings. Current topics such as homosexuality and the separation of church and state are being addressed.

All in all, this book is very confusing at the beginning. It is not immediately clear why the two stories are overlapping and what relation they have to each other. This is only released on the last pages. Otherwise there is a good detailed setting and a constant tension. The story can be read fluently and is fun.

So:

4/5

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